Energiewende 2050: Die Roadmap Grossen
Nationalrat Jürg Grossen präsentiert eine Roadmap, wie die Stromversorgung der Schweiz bis 2050 CO2-neutral und unabhängig werden könnte. Neben der Elektrifizierung von Gebäuden und Verkehr und der Photovoltaik, spielen Technologien wie Smart-Grid und Power-to-X eine zentrale Rolle.
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben die Energiestrategie 2050 an der Urne deutlich angenommen. Der Bundesrat hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Die Schweiz soll bis 2050 möglichst klimaneutral und energieeffizient werden, ohne dabei die Versorgungssicherheit zu gefährden.
Nutzung vorhandener Technologien zur Erreichung von Klimazielen
Es ist keine Frage, ob diese Ziele angestrebt und erreicht werden sollen. Unklar bleibt, wie dies geschehen soll. Der Nationalrat und Präsident der Grünliberalen, Jürg Grossen, hat nun in einer Roadmap aufgezeigt, welcher Ansatz verfolgt werden könnte.
Die Roadmap setzt auf den Ausbau bereits vorhandener Technologien, wie der Photovoltaik, der Elektromobilität oder der smarten Stromnetze. Fünf Wegmarken sollen die Schweiz in die CO2-neutrale Zukunft bringen: Steigerung der Stromeffizienz um 40 Prozent, Elektrifizierung der Sektoren Verkehr und Gebäude, ein Massiver Zubau von Photovoltaik, Saisonspeicher mittels Power-to-X sowie die Harmonisierung von Stromverbrauch und -produktion.
Solarstrom mit Smart-Grid und Power-to-X-Technologie
Die Steigerung der Stromeffizienz soll insbesondere durch den Einsatz von intelligenten Gebäudesteuerungen und effizienten Elektrogeräten bewerkstelligt werden. Der Gebäudepark soll statt mit Öl oder Gas mittels Wärmepumpen beheizt werden. Mit der weitgehenden Elektrifizierung des Verkehrs werden Gebäude in Zukunft zudem deutlich mehr Strom produzieren müssen.
Solarstrom soll neben der Wasserkraft zum zweiten Pfeiler der heimischen Stromproduktion werden. Mindestens zwei Drittel aller geeigneten Dächer und Fassaden sollen bis 2050 mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet werden und mindestens 40 Terrawattstunden Strom produzieren. Das wäre knapp die doppelte Menge der vier noch in Betrieb stehenden Atomkraftwerke.
Neben intelligenten Stromnetzen soll die aktuell noch relativ kostenintensive Power-to-X-Technologie dafür sorgen, saisonale Stromlücken auszugleichen. Dabei wird überschüssiger Strom mittels chemischer Prozesse in Gas- oder Flüssigbrennstoff umgewandelt, womit bei Bedarf Verbrennungsmotoren oder Gasturbinen angetrieben werden könnten.
Vernünftig aus Sicht der Wirtschaft und Versorgungssicherheit
Die Fachgruppe Energie und Umwelt unter dem Vorsitz von Agostino Clericetti, CSD Ingenieure, hat den Vorschlag von Jürg Grossen mit Interesse aufgenommen und in einem gemeinsamen Austausch diskutiert. Eine dezentrale, vom Ausland unabhängige Stromversorgung würde aus Sicht der Wertschöpfung und der Versorgungssicherheit viele Vorteile bringen. Der Fokus auf die Photovoltaik ist dabei nur ein Ansatz unter vielen, wie die Stromproduktion erneuerbarer gestaltet werden könnte. Insgesamt zeigt die Roadmap auf eine einfache und übersichtliche Weise auf, wie die Energiewende klappen könnte.
Mehr Informationen: https://roadmap-grossen.ch/