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Das Positionspapier «Energie» von suisse.ing vom Juni 2024 behandelt die wesentlichen Aufgaben und Strategien für eine nachhaltige Energiepolitik in der Schweiz. Es erläutert die zentralen Forderungen von suisse. ing in den Bereichen Energieeffizienz, Ausbau der Energieerzeugung, Speicher und Netze sowie Versorgungssicherheit und Resilienz.
Die Energieeffizienz im Gebäudepark spielt eine entscheidende Rolle für eine nachhaltigen Zukunft. Sie muss von Anfang an in Planung, Bau und Betrieb von Gebäuden berücksichtigt werden, wobei die Reduzierung der grauen Energie zentral ist. Intelligente, passive Lösungen sind Möglichkeiten, um Übertechnisierung zu vermeiden; Normen und Regulatorien müssen Anreize bieten. Die Anpassung an zukünftige klimatische Bedingungen, insbesondere den sommerlichen Wärmeschutz, wird immer wichtiger. Smart Metering bietet grosses Potential zur Optimierung des Energieverbrauchs, muss dazu aber benutzerfreundlich sein. Energiekonzepte müssen aktuelle Anforderungen wie Kühlung oder neuen Geräten sowie zentraler oder dezentraler Energieversorgung berücksichtigen.
Das Ziel, Netto Null Emissionen bis 2050 zu erreichen, ist ein ökologisch notwendiges, technisch machbares und volkswirtschaftlich attraktives Vorhaben. Das Potential erneuerbarer Energiequellen liegt in einem Mix verschiedener Erzeugungsarten, die nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Der Ausbau muss finanziell, regulatorisch und kommunikativ stärker gefördert werden. In der Interessenabwägung durch die Behörden soll klar zugunsten des Ausbaus erneuerbarer Energien und deren Infrastruktur entschieden werden, während konkurrierende Anliegen zumindest temporär zurückgestellt werden müssen. Der Neubau von Kernkraftwerken bietet aus zeitlichen Gründen keine kurzfristige Lösung, jedoch sind ideologisch motivierte, frühzeitige Abschalttermine abzulehnen. Investitionen in Forschung und Entwicklung neuer und sicherer Kernspaltungs- und Fusionskraftwerkstechnologien sind aufgrund deren langfristigen Potentiale, d.h. für die Energieversorgung nach 2050, zu befürworten.
Eine ausgebaute Speicher- und Netzinfrastruktur ist für eine stabile Stromversorgung mit erneuerbaren Energien und damit für die Energiewende unerlässlich. Netzstabilität wird produktionsseitig durch Gleichstromproduzenten wie Photovoltaik und verbraucherseitig durch neue Verbraucher wie Elektromobilität und Wärmepumpen herausgefordert. Bereits vorhandene Speichertechnologien wie Hausbatterien, Pumpspeicherkraftwerke, Batteriespeicher und Stauseen müssen ergänzt und durch neue Technologien wie Power-to-Gas, Gasdruckspeicher, mechanische Speicher und neue Batteriegenerationen weiterentwickelt werden. Speicher und Netze sind eine koordinierte Aufgabe, die von höchster Ebene gesteuert werden muss, um die Effizienz des Gesamtsystems zu steigern.
Die Abhängigkeit von ausländischen fossilen Energieträgern muss reduziert werden. Anzustreben ist dabei keine vollständige Autarkie, sondern eine ausgebaute Autonomie. Neben Investitionen in erneuerbare Energien, Netzausbau und Speicherkapazitäten sowie dem Verzicht auf vorzeitige Abschaltung der Kernkraftwerke ist Klarheit über die föderalen Zuständigkeiten gefordert. Finanzielle Anreize wie ein Speicherzuschlag stärken die Resilienz, eine Vereinheitlichung der Förderung für erneuerbare Energien schafft Planungssicherheit.
Die vollständige Publikation mit allen Forderungen rund um die beschriebenen Themen finden Sie hier.