Beratende Ingenieure warnen an ihrer GV vor den negativen Folgen der Tiefpreispolitik
Communiqué de presse, vendredi 8 septembre 2023Selbstbewusster Auftritt des Dachverbands der Beratenden Ingenieurunternehmungen (usic) in Lugano – Heinz Marti übernimmt von Alfred Squaratti Präsidium.
Verband will der Tiefpreispolitik entschlossen entgegentreten.
Lugano / Bern, 11. April 2014 – Die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen (usic) hat mit Heinz Marti (dipl. Bauingenieur ETH / SIA) einen neuen Präsidenten. Heinz Marti ist Mitinhaber und Delegierter des Verwaltungsrates der schweiz- und europaweit tätigen Ingenieurunternehmung TBF + Partner AG mit Hauptsitz in Zürich und folgt damit Alfred Squaratti im Präsidium. Heinz Marti, der Alfred Squaratti nach vier Jahren an der Spitze des bedeutenden Branchenverbands ablöst, forderte die usic-Mitglieder auf, sich gemeinsam gegen die Tiefpreispolitik in der Branche zu wenden. „Wer heute über unrealistisch tiefe Preise einen Auftrag gewinnt, schadet damit morgen der ganzen Ingenieursbranchen in der Schweiz“, ermahnte Heinz Marti die Verbandsmitglieder.
Pietro Brenni, Präsident der usic-Regionalgruppe Tessin, war sichtlich stolz, den Schweizerischen Verband nach 18 Jahren wieder nach Lugano führen zu können. Die beratenden Ingenieurinnen und Ingenieure haben in der Tessiner Bauwirtschaft eine starke Stellung, verfügt der Kanton doch über Vorzeigewerke des schweizerischen Ingenieursschaffens. Entsprechend bedeutend sind die Tessiner Ingenieursunternehmen für die regionale Wirtschaft. Die Luganeser Stadträtin Cristina Zanini Barzaghi bestätigte den Investitionswillen der Region in hervorragende Infrastrukturleistungen. Zanini, selbst Ingenieurin, zeigte anhand laufender Projekte, was dies am Beispiel der Stadt Lugano bedeutet.
„Neat schafft eine neue Stadt Ticino“
Der Tessiner Baudirektor Claudio Zali schlug den Bogen in seinem Referat über die Region hinaus. Das Neat / AlpTransit-Projekt sei, so Zali, für das Tessin von höchster Bedeutung. Nicht nur, weil das Tessin damit näher an die Deutschschweiz gebracht wird. Sondern weil das Jahrhunderprojekt auch innerhalb des Kantons Locarno, Bellinzona und Lugano wesentlich näher rücken lassen. „Die Neat schafft ein neue Stadt Ticino“, betonte er in seinem Auftritt bei usic.
Auftritt von Mario Botta an der usic-GV
Wie wichtig Ingenieursleistungen für die Architekturwelten von Mario Botta sind, zeigte der Tourd’horizon, welcher der Tessiner Stararchitekt anhand seiner weltweiten Projekte machte. Er führte die GV-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer durch seine wichtigsten aktuellen Projekte von Asien über das Tessin und Europa bis in die USA.
Stabwechsel mit markigen Worten
Heinz Marti wurde usanzgemäss bereits im Vorjahr an der Generalversammlung zum Präsidenten gewählt. Bei der symbolischen Stabübergabe an den neuen Präsidenten Heinz Marti stellte Alfred Squaratti wesentliche Herausforderungen ins Zentrum, der sich die ganze beratende Ingenieursbranche in der Schweiz stellen muss: „Das nachwievor volle Projektportfeuille der öffentlichen Hand sowie zahlreiche private Bauvorhaben in der Schweiz dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere Branche den Fachkräftemangel für hochstehende Beratungsleistungen noch nicht überwunden hat“, erklärte Alfred Squaratti. „Diese Situation dürfte mit der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative verschärft werden.“ usic sei hier als nationaler, anerkannter patronaler Dachverband besonders gefordert. „Es darf nicht sein, dass wir uns bei der Verteilung der Kontingente in der Branche und in den Verbänden gegenseitig bekämpfen. Was zählt, sind die Leistungen der Ingenieursbranche für das Land.“ Bekanntlich sind der NEAT-Bau, Grossprojekte im Schienen- und Strassenbau, aber auch andere innovative Bauwerke ohne die Mitwirkung von beratenden Ingenieuren nicht realisierbar. Ebenso gilt es immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass eine gute Planung von Bauvorhaben eine grosse Hebelwirkung auf den Endpreis und die Nachhaltigkeit eines Projektes aufweisen.
Vorstand komplettiert
Die zurücktretenden Vorstandsmitglieder Jürg Büchler, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Basler & Hofmann Innerschweiz, sowie Michael Beyeler, Geschäftsleiter von Roduner BSB+Partner, Bern, und Alfred Squaratti, CEO Pini Swiss Engineers, Zürich, werden im Vorstand wie folgt ersetzt: Beat Aeschbacher, Verwaltungsratspräsident ingenta ag ingenieure + planer, Bern; Stephan Frey, CEO Scherler AG, Luzern; Patrick Robyr, CEO BISA – Bureau d’Ingénieurs SA, Sierre.
„Silberner Zirkel 2014“ geht an Janine Jerg, Basel
Janine Jerg, Waldhauser + Hermann AG (Basel), Mitglied der usic Young Professionals, wurde als Botschafterin für hervorragende Ingenieursleistungen mit dem „Silbernen Zirkel 2014“ der Schweizerischen Stiftung zur Förderung des Ingenieurnachwuchses im Bauwesen (bilding) ausgezeichnet.
Medienkontakte
Dr. Mario Marti, Geschäftsführer, usic, Tel. 031 970 08 88, mario.marti@usic.ch