Ingenieure spielen zentrale Rolle in der nachhaltigen Entwicklung der Schweizer Verkehrsinfrastruktur
Medienmitteilung, Freitag, 8. September 2023Sessionsanlass der usic zur nachhaltigen Mobilität in der Schweiz
Bern, 19. Juni 2013 – Anlässlich der laufenden politischen Diskussionen rund um die Mobilität der Zukunft in der Schweiz hat die usic heute ihren diesjährigen Sessionsanlass durchgeführt. Als Referierende geladen waren Karin Frick, Geschäftsleitungsmitglied des Gottlieb Duttweiler Instituts, und Benno Singer, Stv. Gesamtleiter der ewp-Gruppe. Karin Frick präsentierte einen Überblick über die Mobilität der Zukunft, neue Akteure in diesem Bereich sowie über den Umgang mit Mobilität. Benno Singer beleuchtete die konkreten Herausforderungen für eine zukunftsfähige Mobilitäts- und Infrastrukturplanung aus Sicht der usic. Am diesjährigen usicSessionsanlass haben 10 Nationalräte teilgenommen.
Die Schweiz verfügt über ein ausgezeichnetes Strassen- und Schienennetz. Zunehmend aber stossen die Infrastrukturnetze in den Spitzenzeiten an Kapazitätsgrenzen. Die Gründe liegen nah. Einerseits nehmen die Mobilitätsbedürfnisse der Privaten und Wirtschaftsakteure zu, andererseits nimmt das Bevölkerungswachstum durch die andauernde Zuwanderung stetig zu. Die künftige Bewältigung der anfallenden Mobilitätsbewegungen stellt politisch und wirtschaftlich eine zentrale Herausforderung dar.
usic-Sessionsanlass zum Thema Mobilität
So stand der diesjährige Sessionsanlass der Schweizerischen Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen usic unter dem aktuellen Thema Mobilität. Für die Referentin Karin Frick gibt es einen zentralen Ansatzpunkt in der künftigen Ausgestaltung der Mobilitätsinfrastrukturen, wie sie erklärt: «Die Software (Zugang und Navigation) wird in Zukunft wichtiger sein als die Hardware (Verkehrsmittel und Infrastruktur). Mobilität wird weniger zur Wahl zwischen bestimmten Verkehrsmitteln als deren kluge Kombination und der intelligenten Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur». Benno Singer meinte in seiner Rede: «Die Schweiz verfügt über ein sehr gutes, langfristig optimierbares Verkehrssystem. Die vielen zur Diskussion stehenden Ausbauprojekte sind aber aufgrund des kontinuierlichen Bedürfniswandels kritisch zu hinterfragen». Für die künftige Bewältigung der anfallenden Mobilitätsbewegungen plädiert die usic sowohl für wissenschaftliche Prioritätensetzung, beschleunigte Verfahren, die Stärkung des Verursacherprinzips in der Infrastrukturfinanzierung als auch für die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchskräften im Ingenieurwesen und den Einbezug der Ingenieure und Planer. Die usic, anerkannte nationale Stimme der beratenden Ingenieur- und Planerunternehmen in der Schweiz, vertritt eine klare Haltung rund um die Debatten der künftigen Mobilitätsinfrastruktur. Die beratenden Ingenieurinnen und Ingenieure, welche in den usic-Mitgliedsunternehmen vereint sind, sind in der Planung und Realisierung der erforderlichen Infrastrukturprojekte massgebend und umfassend involviert. Für sie ist ein Ausbau des bestehenden Infrastrukturnetzes aus technischer Sicht ohne Weiteres machbar. Welche Ausbauten auch unter Berücksichtigung der Zielsetzungen der Nachhaltigkeit zweckmässig sind, ist jedoch zu prüfen.
Die Haltung der usic
Die usic sieht für die Zielerreichung allerdings gewisse Risiken, die sie empfiehlt, im Rahmen der laufenden und anstehenden politischen Diskussionen zu berücksichtigen. Gemäss der Vereinigung haben die Festlegung und Priorisierung von Ausbauvorhaben sowohl der Strasse wie auch der Schiene streng nach wissenschaftlich-sachlichen Kriterien zu erfolgen. Regionalpolitischen Aspekten darf indessen kein Gewicht zukommen. Die usic sieht auch dringenden Handlungsbedarf in der Planung und Realisierung von rechtlichen Verfahren bei grossen Infrastrukturvorhaben in der Schweiz. Diese sind zu kürzen und zu straffen. Dies gilt namentlich auch für Beschwerdeverfahren. Bei der Finanzierung der Verkehrsinfrastrukturprojekte ist laut der usic das Verursacherprinzip zu stärken. Höhere Tarife im öffentlichen Verkehr und Road Pricing-Ansätze im Strassenverkehr dürfen keine Tabus sein. Bei der Infrastrukturerrichtung empfiehlt die usic die Beteiligung Privater zu fördern (Public Private Partnership). Bezüglich des nach wie vor grossen Mangels an qualifizierten Nachwuchskräften sieht die usic dringenden Bedarf, die Ausbildung junger Fachkräfte sowie die Forschung und Lehre in den Ingenieurwissenschaften hinsichtlich der künftigen Herausforderungen noch stärker zu fördern. Für die usic ist klar: «Die Ingenieure und Planer spielen bei der Bewältigung der verkehrsplanerischen Herausforderungen eine zentrale Rolle und sind deshalb von Beginn an in die Konzeption und Umsetzung miteinzubeziehen», wie Mario Marti, usic-Geschäftsführer, erklärt.
Medienkontakte
Dr. Mario Marti, Geschäftsführer usic, Effingerstrasse 1, Postfach 6916, 3011 Bern, Tel. 031 970 08 88, mario.marti@usic.ch
Roman Griesser, Grayling Schweiz AG, Tel. 044 388 91 11, roman.griesser@grayling.com