Ohne weitere Investitionen ist das Funktionieren des Bauwerks Schweiz gefährdet
Medienmitteilung, Freitag, 8. September 2023Warnung vor einer Annahme der Ecopop-Initiative – CEO-Konferenz der Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmen in Bern
Bern, 21. November 2014 – Die Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmen (usic) nutzte die nationale Plattform der CEO-Konferenz 2014, seine Mitglieder aufzurufen, die Ecopop-Initiative klar abzulehnen. „Die Initiative schadet der Schweiz und unserer Branche, denn damit würde es noch schwieriger, genügend Fachkräfte für die wachsenden Herausforderungen beim Infrastrukturerhalt im Land zu finden“, warnte usic-Präsident Heinz Marti die rund 90 anwesenden CEOs der wichtigsten Ingenieurs- und Planungsunternehmen der Schweiz. In einer im Frühjahr veröffentlichten Umfrage zeigte die usic, dass allein in der eigenen Branche jährlich rund 800 zusätzliche ausländische Spezialisten benötigt werden. Die Annahme der Ecopop-Initiative, so Marti, würde dies weiter erschweren, wenn nicht sogar verunmöglichen.
3'500 Franken pro Einwohner werden in der Schweiz in die technische Infrastruktur investiert. Bis 2030 sind für den geplanten Erhalt und Ausbau der Infrastruktur rund 28 Milliarden Franken geplant. „Ein hoher Betrag, der jedoch längst nicht ausreichend ist, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Strassen, Bahnen sowie der Versorgung und Entsorgung im Land lückenlos sicherzustellen“, warnte Hans-Rudolf Schalcher, emeritierter ETH-Professor und führender Experte auf diesem Gebiet. Insbesondere bei den Gemeindestrassen sei die Finanzierung langfristig nicht sichergestellt. Zu gross sei der Verteilkampf um die Mittel der Gemeinden. Denn Themen wie Arbeitslosigkeit, Alter, Gesundheit und Bildung stehen in direkter Konkurrenz zum Bau und Erhalt der Infrastruktur.
Die warnenden Worte stiessen an der gut besuchten CEO-Konferenz der usic auf Gehör. Markus Geyer, Leiter Projekte Infrastruktur SBB und Mitglied der Geschäftsleitung, zeigte, wie die Schweizerischen Bundesbahnen ihre Infrastruktur unterhalten und ausbauen. Die für 2016 geplante Eröffnung der NEAT ist dabei nur ein Element. „Die Herausforderung ist, unsere Bahninfrastruktur laufend zu erneuern, ohne den Betrieb zu beeinträchtigen“, brachte Markus Geyer seine Ausführungen auf den Punkt.
Der erste Teil der CEO-Konferenz stand ganz im Zeichen des Rückblicks auf die zahlreichen Verbandsprojekte. Dabei zeigte sich, dass die herrschende Tiefpreispolitik bei den Auftraggebern sowohl der öffentlichen Hand wie von Privaten den Planungs- und Ingenieursunternehmen weiter zusetzen. Mit dem Ziel, dem zu begegnen, hat der Verband verschiedene Massnahmen in die Wege geleitet, welche 2015 greifen und für die Thematik sensibilisieren werden.
Medienkontakte
Dr. Mario Marti, Geschäftsführer usic, Tel. 031 970 08 88, mario.marti@usic.ch