Flexibles Arbeiten – Wunsch oder Wirklichkeit?

Communiqué de presse, vendredi 8 septembre 2023

usic Young Professionals Seminar zum Thema Work-Life-Balance im Hotel Allegro in Bern

Bern, 12. Dezember 2013 – Gestern Mittwoch fand im Hotel Allegro in Bern das usic Young Professionals Seminar rund um das Thema «Work-Life-Balance und neue Arbeitsmodelle in Ingenieurunternehmungen» statt. Die usic lancierte im Jahr 2008 die Plattform für den eigenen Nachwuchs und organisiert seither jährlich zwei Anlässe für junge Ingenieurinnen und Ingenieure bis zum Alter von 35 Jahren.

usic-Geschäftsführer Dr. Mario Marti eröffnete den usic Young Professional Anlass mit der Begrüssung der über 30 jungen Ingenieurinnen und Ingenieure aus der ganzen Schweiz. «Die Thematik rund um Work-Life-Balance ist in vielen Branchen seit geraumer Zeit aktuell. Unsere Studie, die wir in Zusammenarbeit mit Dr. Julia Kuark realisiert haben, bestätigt uns, dass das Bedürfnis nach neuen Arbeitsmodellen auch in der Branche der beratenden Ingenieurunternehmen besteht», führt Dr. Mario Marti zu Beginn des Anlasses aus.

Klare Tendenz in Richtung mehr Flexibilität
Der Schwerpunkt der Veranstaltung bildete das Referat «Flexibles Arbeiten – Wunsch oder Wirklichkeit» von Dr. Julia K. Kuark, Geschäftsführerin JKK Consulting, sowie anschliessende Diskussionsrunden und Workshops. Das Referat basiert auf den Ergebnissen einer von usic in diesem Jahr durchgeführten Studie zum Thema «Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen moderne Laufbahnen». Ziel der Studie ist es, verschiedene (noch) nicht alltägliche Arbeitszeitmodelle in Ingenieurunternehmungen aufzuzeigen und deren Vor- und Nachteile mit den involvierten Personen zu diskutieren. «Die usic hat erkannt, dass moderne Arbeitsmodelle immer wichtiger werden und hinsichtlich des zunehmenden Fachkräftemangels, der Genderproblematik und Nachwuchsförderung zu einem für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichwohl immer relevanteren Faktor werden», fasst Dr. Julia K. Kuark zusammen.
Die auf den Ergebnissen der Studie basierende Entwicklungstendenz zeigt deutlich in Richtung mehr Flexibilität. Die Voraussetzungen in der Ingenieurbranche sind hierbei bereits gut. Nebst den externen Bedingungen sind auch persönliche Kompetenzen wie etwa Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit und eine grundsätzlich positive Einstellung unabdingbar. Zusätzlich kommen Sozialkompetenzen, wie gute Organisation und Planung, loyales Verhalten und Transparenz hinzu. Flexibilität in der Arbeit wird zudem immer mehr zu einem entscheidenden Faktor bei der Wahl des Arbeitsplatzes für die Arbeitnehmenden und somit zu einer Möglichkeit für die Arbeitgeber sich personalpolitische Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Die Mehrheit der Befragten hat zudem bereits überwiegend positive Erfahrungen mit verschiedenen flexiblen Arbeitsmodellen, wie etwa Home Office, Teilzeit in Führungspositionen und Jobsharing gemacht. Als Herausforderungen wurde die immer schwieriger werdende Trennung von Privatleben und Job und folglich eine gelungene Work-Life-Balance sowie mangelnde Kapazität für Weiterbildung während der Arbeitszeit bei einem stark reduzierten Pensum genannt.

Angeregte Diskussionen in der Gruppe und im Plenum
Das anschliessende sogenannte World-Café – drei Gesprächsrunden von je 20 Minuten in kleinen Gruppen – diente zur weiteren Diskussion und Vertiefung. Dabei wurden insbesondere die Einstellungen und Wünsche der jungen Ingenieurinnen und Ingenieure abgeholt. So meinte ein Seminarteilnehmer: «Wichtig ist die Unterstützung des Arbeitgebers für berufsrelevante Hilfsmittel und neue Arbeitsmodelle». Eine junge Ingenieurin ergänzt: «Es geht auch darum, Kompromisse einzugehen», und ihre Kollegin fügt hinzu: «Work-Life-Balance ist auch keineswegs nur eine Frage des Pensums». Auch die ständige Erreichbarkeit im Zeitalter der Smartphones beschäftigt den Ingenieurnachwuchs, wie eine junge Ingenieurin ausführt: «Ich stelle meine geschäftlichen Geräte in meiner Freizeit ab und trenne damit Job und Privatleben deutlich voneinander».

Die Ergebnisse wurden im Anschluss an die Gruppenphasen im Plenum ausgetauscht und ausführlich diskutiert. Zusammengefasst lassen sich die folgenden Punkte festhalten: Eine gesunde Work-LifeBalance steht für die jungen Ingenieure an oberster Stelle. Von der Arbeitgeberseite werden Vertrauen und deutliche Vorgaben zur Orientierung gefordert. Weiter erhoffen sich die jungen Ingenieure Verständnis für die Einhaltung der Gesamtarbeitszeit und das Einfordern von Kompensationszeit. Die Arbeitnehmer selbst sind bereit, in Transparenz, Loyalität und Flexibilität zu investieren sowie ein gutes Klima unter den Kollegen zu fördern. Solidarität spiele in beide Richtungen eine Rolle, gegenüber dem Arbeitgeber, aber auch unter den Arbeitskollegen. In zehn Jahren sieht sich eine Mehrheit des Ingenieurnachwuchses im Teilzeitpensum arbeiten mit gleichzeitig weniger stark örtlich gebundenen Arbeitsplätzen. Des Weiteren möchten die Teilnehmer in ihrer Freizeit künftig nicht mehr ständig erreichbar sein müssen und sie sind sich sicher, dass die Arbeitgeberseite dies zu akzeptieren habe. Flexible Arbeitsmodelle werden in naher Zukunft gesellschaftlich vollständig akzeptiert sein, sind die jungen Ingenieure überzeugt. Technische Entwicklungen werden ausserdem einen hohen Einfluss haben auf zukünftige Arbeitsmodelle.

Dr. Kuark fasste abschliessend zusammen: «Künftig braucht es von allen Seiten ausgeprägte Offenheit für die geforderten Veränderungen des Ingenieurnachwuchses. Der Trend geht in Richtung noch mehr Flexibilität». Für Dr. Mario Marti war dieser usic Young Professionals-Anlass sehr zufriedenstellend, wie er ausführt: «Die angeregten Diskussionen unter den Teilnehmern zeigen, dass sich der Ingenieurnachwuchs mit grossem Engagement für diesen Themenkomplex einsetzt und die verantwortlichen Arbeitgeber gefordert sind, dem Bedürfnis nach flexiblen Arbeitsmodellen gerecht zu werden». Ein gemütlicher Apéro Riche rundete den gelungenen Anlass ab.

Medienkontakte
Dr. Mario Marti, Geschäftsführer usic, Tel. 031 970 08 88, mario.marti@usic.ch
Roman Griesser, Grayling Schweiz AG, Tel. 044 388 91 11, roman.griesser@grayling.com

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