Klarschiff für die Energiewende

Communiqué de presse, vendredi 8 septembre 2023

Die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen usic bezeichnet die neue Energiezentrale Forsthaus als Leuchtturmprojekt für die ganze Schweiz.

Bern, 21. März 2013 – Mit einem grossen Fest wird morgen die Energiezentrale Forsthaus in Bern offiziell mit hochkarätigen Gästen eröffnet. «Die Kombination aus Kehrichtverwertungsanlage, Holzheizkraftwerk, und einem Gas- und Dampf-Kombikraftwerk ist in der Schweiz einzigartig und als Gesamtkonzept zukunftsweisend», wie Mario Marti, Geschäftsführer von usic, erklärt.

Die Ausmasse sind gewaltig, über 300 Meter lang, 70 Meter breit und knapp 50 Meter hoch ist die Anlage am Stadtrand von Bern beim grossen Bremgartenwald. Das Berner Münster fände dreifach Platz im Bauvolumen der Energiezentrale. Der Startschuss zum Projekt legte die Stimmbevölkerung vor rund fünf Jahren, mit dem Ja zur Umzonung und Neugestaltung des damaligen Areals am Warmbächliweg. Rund 500 Millionen Franken kostete der Bau der Energiezentrale Forsthaus, die einen Drittel der gesamten Stromversorgung der Stadt Bern sicherstellt. Das Konzept aus Kehrichtverwertungsanlage, Holzheizkraftwerk, sowie einem Gas- und Dampf-Kombikraftwerk ist in dieser Form eine Premiere auf Schweizer Boden.

Innovative Ingenieurleistungen
Das Herzstück der Energiezentrale bildet die Kehrichtverbrennungsanlage, die den regionalen Abfall verbrannt und den daraus entstandenen Dampf an Industriekunden weiterleitet oder als heisses Wasser in das Berner Fernwärmenetz einspeist. Je nach Energiebedarf der Bevölkerung oder bei einer allfälligen Revision der Kehrichtverbrennungsanlage unterstützen das Holzheizkraft- sowie das Gas- und Dampfkombikraftwerk die Energieproduktion. In seiner Gesamtheit ist die neue Energiezentrale eine Meisterleistung der Ingenieurarbeit. «Die Kehrichtverbrennungsanlage erreicht dank modernster Umwelttechnik in der Rauchgasreinigung einmalig tiefe Abgaswerte. So enthält zum Beispiel die zur Verbrennung angesogene Frischluft mehr Staub als die über das Kamin abgegebenen gereinigten Abgase», erläutert Joachim Rutz, Gesamtprojektleiter der TBF + Partner AG, Zürich.

Für die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen usic ist die Energiezentrale Forsthaus ein Vorzeigeprojekt, das die oft unsichtbaren Leistungen der Ingenieure sichtbar macht, wie Mario Marti, Geschäftsführer von usic erklärt: «Seit Jahren ist das Schweizer Ingenieurwesen mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert, gegenwärtig fehlen rund 3‘500 Ingenieure. Die Energiezentrale Forsthaus steht als Gesamtprojekt für die Innovationskraft des Schweizer Ingenieurwesens und die Attraktivität der Ingenieurberufe».

Nicht nur die technischen Aspekte des Neubaus überzeugen, auch die Architektur kann sich sehen lassen. Trotz einer gewissen Massivität und der sachlichen Zweckgebundenheit der Anlage fügt sich die Energiezentrale ansehnlich in die Landschaft und die Umgebung ein. Der Architekt Thomas Pulver bezeichnete sein Projekt denn auch als «ein Schiff vor Anker vor den Toren von Bern».

Die Grossbaustelle als Herausforderung
Dem sichtbaren Ergebnis liegt ein immenser Aufwand während der Planungs- und Bauphase zu Grunde. «Die Koordination der Arbeiten auf dieser Baustelle war eine gewaltige Herausforderung. Zeitweise galt es die Tätigkeiten von bis zu 700 Beschäftigten miteinander abzustimmen», so Joachim Rutz. Sein Stellvertreter Markus Wieduwilt, ebenfalls von der TBF + Partner AG in Zürich, fügt an: «Eine enge Abstimmung aller Beteiligten ist bei einem solchen Grossprojekt von zentraler Bedeutung. Nur so konnte der Kostenrahmen und die engen Terminvorgaben für das Vorhaben eingehalten werden». Erschwerend hinzu kamen die engen Platzverhältnisse auf der Baustelle, so Wieduwilt weiter. Obwohl die Dimensionen der Energiezentrale Forsthaus gewaltig sind, musste bei Planung und Umsetzung auch ein ganz besonderes Augenmerk auf die unzähligen Details gelegt werden. Joachim Rutz betont denn auch: «Die Präzision und Genauigkeit in der Entstehung machte erst eine problemlose Inbetriebnahme möglich».

Ein wichtiger Schritt Richtung Energiewende
Die Eröffnung der Energiezentrale Forsthaus ist unter all diesen Gesichtspunkten ein Ereignis mit hoher Strahlkraft und enormer Wichtigkeit für den Energie- sowie den Ingenieurs- und Technikstandort Schweiz. So ermöglicht die neue Energiezentrale Forsthaus der Bauherrin, Besitzerin und Betreiberin Energie Wasser Bern (EWB), auf den bisher vom Elsässischen Fessenheim gelieferten Atomstrom zu verzichten. Mit der Planung und Umsetzung solcher Projekte beweist die Schweiz ihre Innovationskraft eindrücklich. Der politische Wille günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und in Bildung und Forschung zu investieren sowie die breite Abstützung in der Bevölkerung, machen solche Innovationsprojekte erst möglich.


Medienkontakte
Dr. Mario Marti, Geschäftsführer usic, Tel. 031 970 08 86, mario.marti@usic.ch
Roman Griesser, Grayling Schweiz AG, Tel. 044 388 91 11, roman.griesser@grayling.com

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