World Engineering in Genf: Fokus Nachhaltigkeit

Medienmitteilung, Donnerstag, 7. September 2023

Vom 11. - 13. September trafen sich in Genf im Rahmen der Global Infrastructure Conference die weltweit führenden Ingenieure und Infrastrukturakteure aus der ganzen Welt. Die Schlüsselfrage der Nachhaltigkeit und des Klimawandels waren das Thema der Stunde auf der Konferenz, die sich mit dem Thema "Delivering sustainable solutions for a better tomorrow" befasste.

Das Know-how von Ingenieurinnen und Ingenieuren ist unerlässlich

Nach zwei Jahren mit Online-Konferenzen konnte dieses Jahr die Konferenz der Fédération Internationale des Ingénieurs Conseils (FIDIC) mit Sitz in Genf persönlich stattfinden. Frau Staatssekretärin Helene Budliger Artieda (SECO) begrüsste das Publikum herzlich und leitete von den schönen Schweizer Bergen zu den schnell schmelzenden Gletschern über. Worauf sie hinaus wollte: Die Infrastruktur ist überall in unserem täglichen Leben. Wenn die schmelzenden Gletscher als Indikator für eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit genommen werden, brauchen wir einen nachhaltigeren Wachstumspfad. Angesichts der knappen natürlichen Ressourcen ist die Infrastruktur entscheidend für den Erfolg der Schweizer Wirtschaft. Damit sie funktioniert, brauchen wir ein funktionierendes System, an dem eine Vielzahl von Berufen und Anbietern beteiligt ist. Das Know-how von Ingenieurinnen und Ingenieuren ist gefragt, um die Grenzen des technologischen Fortschritts zu verschieben und Lösungen zu entwerfen, die den infrastrukturellen Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Dazu gehört die Entwicklung von Lösungen, die intelligent, umweltfreundlich und widerstandsfähig gegenüber dem Klimawandel und Naturkatastrophen sind.

Andrea Galli, Präsident usic (Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmen) machte deutlich, wie wichtig es ist, dass Ingenieurinnen und Ingenieure den Mehrwert ihrer Arbeit aufzeigen. Dies nicht nur mittels technischer Daten, sondern vor allem anhand der positiven Auswirkungen auf den Alltag und das Leben der Menschen. Er macht das Beispiel, dass ein Wasserkraftwerk nicht nur die Speicherung von Kubikmetern Wasser und die Erzeugung von Megawatt, sondern auch eine Quelle zum Heizen unserer Gebäude ist. Ein Gebäude ist weiter nicht nur ein Bauwerk aus Beton, Stahl und intelligenter Technik, sondern ein Ort, wo wir leben, unsere Kinder unterrichtet oder ältere Menschen gepflegt werden. Und die Strassen dazwischen sind mehr als Asphalt, sie verbinden Menschen.

Unsere nachhaltigste Investition ist jene in die Bildung

In seiner Keynote sagte Raphaël Bello, Direktor für Finanzen und Personalwesen bei CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung: "Wir sind der Nachhaltigkeit verpflichtet, jetzt und in der Zukunft". Thomas Rohner, Professor an der Berner Fachhochschule sagte, dass es die Teilnehmer der Konferenz in der Hand hätten, die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Sie können aktiv etwas bewirken und eine nachhaltigere Welt gestalten. Der Präsident des World Economic Forum, Børge Brende, appellierte das Wachstumspotenzial durch Investitionen in neue Technologien zu nutzen. Aus den aktuellen Krisen ergeben sich auch Chancen. Die Notwendigkeit grösserer globaler Massnahmen gegen den Klimawandel könne von den derzeitigen Problemen profitieren.

ESG "jeden Tag, überall und für jeden" umsetzen

In der Session mit dem Titel «ESG - Creating social and community value and embracing a circular economy» wiesen die Redner darauf hin, dass die Schaffung von sozialem und gesellschaftlichem Wert im Mittelpunkt aller Aktivitäten der Ingenieur- und Baubranche stehen sollte. "Was wir tagtäglich tun, hat grosse Auswirkungen auf alle Menschen», so Michael Carragher, Präsident und CEO des US-amerikanischen Bauberatungsunternehmens VHB.

Ganzheitlicher Ansatz für die Gestaltung der Dekarbonisierungsagenda erforderlich

Um die Dekarbonisierungsagenda zu verwirklichen, müssen Projekte wert- und nicht kostenorientiert beschafft werden. Marc Steiner, Richter am Schweizer Bundesverwaltungsgericht, sagte, dass eine Gesamtkostenbewertung von Projekten bedeute, dass die Branche ein für alle Mal von einem Ansatz des niedrigsten Preises bei Ausschreibungen abrücken müsse. "Die Politik des öffentlichen Beschaffungswesens muss weltweit geändert werden, um einen ausgewogenen, qualitätsbasierten Auswahlansatz zu verfolgen", sagte Steiner, da nur so der beste Wert erzielt werden könne.
Pierre Epars, CEO von BG Consulting Engineers betonte, wie wichtig eine gute Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Meinungsbildnern ist, um sie für die Dekarbonisierungsagenda zu gewinnen. "Wir brauchen Politiker, Investoren und Kunden, um diese Agenda voranzutreiben", sagte Epars. Dazu sei aber auch eine frühzeitige Einbindung der Ingenieurinnen und Ingenieure in die Projekte notwendig.

Verleihung der FIDIC Project Awards 2022

Die Gewinner der Project Awards für 2022, die die Leistungen und Erfolge der Mitgliedsfirmen und ihrer Kunden auf der ganzen Welt sowie die bedeutenden Auswirkungen ihrer Bau- und Infrastrukturprojekte auf die soziale, wirtschaftliche und ökologische Lebensqualität auf der ganzen Welt präsentieren, wurden bei der ausverkauften Veranstaltung, die ein wichtiger Teil des Programms der FIDIC Global Infrastructure Conference war, bekannt gegeben. Die Juroren betonten, dass die diesjährigen Auszeichnungen die Verlagerung und Bedeutung des Infrastruktursektors bei der Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und der Netto-Null-Projekte verdeutlichen, da alle in die engere Wahl gekommenen Projekte nicht nur eines, sondern alle 17 SDG-Ziele über eine grosse Bandbreite von Projektwerten abdecken.

Bildergalerie FIDIC:
Download:
FIDIC GIC 2022 - FIDIC photos

Medienkontakt:
Andrea Galli, Präsident usic, +41 79 370 24 01, andrea.galli@pini.group
Livia Brahier, Leiterin Kommunikation usic, +41 79 278 24 58, livia.brahier@usic.ch

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